Kampf um die Aufmerksamkeit ist permanent.
Digitale Produkte wie Apps, Plattformen oder Tools stehen unter ständigem Innovationsdruck – und oft unter der Annahme, dass Nutzer:innen sich rational, homogen und vorhersagbar verhalten. Doch die Realität ist komplexer: Menschen nutzen Technologie weniger funktional als motivationsgeleitet.
Der Circle of Motivation® kann hier helfen, Nutzergruppen nicht nur über Use Cases oder Personas zu beschreiben, sondern über die zugrundeliegenden Handlungsmotivationen. Das eröffnet neue Perspektiven für UX, Design und Produktstrategie.
Die vier Motivationstypen wirken sich wie folgt auf die Produktentwicklung aus:
TYP-Z (zweckrational)
- Erwartet Effizienz, Klarheit, Performance
- Reagiert positiv auf Features wie Zeitersparnis, Automatisierung, Vergleichbarkeit
- Beispiel: Strukturierte Dashboards, klare Preis-Leistungs-Kommunikation
TYP-W (wertrational)
- Sucht Sinn, Identifikation, Prinzipien
- Reagiert auf Nachhaltigkeit, Datenschutz, Purpose der Plattform
- Beispiel: Transparente Algorithmen, Open-Source-Modelle, CO2-neutrale Rechenzentren
TYP-A (affektuell)
- Sucht Erlebnis, Emotion, Überraschung
- Reagiert auf Animationen, Gamification, Individualisierung
- Beispiel: Personalisierte Interfaces, verspielte Übergänge, „Swipe statt Button“
TYP-T (traditionell)
- Sucht Sicherheit, Vertrautheit, Wiedererkennbarkeit
- Reagiert auf konservatives Design, gewohnte Navigationslogik, Seriosität
- Beispiel: Klassisches Menü, Orientierung an etablierten Standards
Was bedeutet das konkret für Teams?
- UX-Design muss nicht nur nutzbar, sondern motivgerecht sein
- Feature-Priorisierung kann nach Motivationstyp differenziert werden
- Produktvisionen werden anschlussfähiger, wenn sie motivationszentriert kommuniziert werden
Fazit: Digitale Produkte entfalten ihre Kraft dann, wenn sie mehr als funktional sind – wenn sie Resonanz erzeugen. Und Resonanz entsteht, wenn das Interface nicht nur passt, sondern sich richtig anfühlt – je nach Motivationstyp. Der Circle of Motivation® liefert dafür ein soziologisches Fundament.